Die Männer 1 der SG AmmerGäu leistet sich im Derby mit der SG H2Ku Herrenberg 3 einen defensiven Schlagabtausch. Nachdem sich das gesamte Spiel keine der Mannschaften entscheiden absetzen kann, entscheidet sich das Spiel erst in den letzten Sekunden. Am Ende erkämpft sich die Männer 1 die beiden Punkte und siegt mit 21:20.
Schon von Anfang an zeichnete sich für die Zuschauer in der Nebringer Hermann-Wolf-Halle ab, dass sich die Anzahl der Tore in Grenzen halten würde. Beide Abwehrreihen ließen zu Beginn wenig zu, wobei die Offensivabteilungen einen bedeutenden Anteil daran hatten. So stand in der 11. Minute ein gerechtes 2:2-Unentschieden auf der Anzeigetafel. In der folge fand die SG AmmerGäu aus der Abwehr heraus den Vorwärtsgang und konnte meist durch einfache Treffer in der zweiten Welle eine 6:4 Führung herausspielen (18. Minute). Davon ließen sich die Gäste aus Herrenberg jedoch nicht beirren und spielten weiter geduldig ihre eigenen Chancen heraus. Auf der anderen Seite stockte bei der Männer 1 plötzlich der Motor wieder, sodass kaum mehr klare Möglichkeiten zustande kamen. So war es allein dem AmmerGäuer Schlussmann Marius Bühler zu verdanken, dass es in der 28. Minute nur 8:9 für die Gäste stand. In den Schlussminuten riss sich die Mannschaft von Trainer Manuel Bahlinger aber noch einmal zusammen und der Schiedsrichter pfiff das Gäu-Derby bei einem gerechten 10:10 in die Halbzeit.
Aus der Kabine kam die SG aus Herrenberg deutlich aufgeweckter. Gleichzeitig verschenkte die Männer 1 durch technische Fehler wiederholt den Ball und lud die Gäste zu einfachen Toren ein. Resultierend brachte sich die SG H2Ku erstmals mit 2 Toren in Front (10:12, 34. Minute). Die Phase der Unachtsamkeit konnte die Männer 1 zum Glück abschütteln und fand durch Marco Krauß und Johannes Böckle zurück in die Spur (14:13, 40. Minute). In der Folge schlichen sich auf beiden Seiten zu den sowieso schon wenigen Abschlussmöglichkeiten auch noch Ungenauigkeiten im Abschluss ein. An Spannung sollte es den Zuschauern jedoch keineswegs fehlen. Nach dem 15:15 in der 42. Minute folgten 6 torlose Minuten, in denen die beiden Defensivverbünde praktisch nichts zuließen und die Keeper den Rest entschärfen konnten. Folgerichtig ging das Gäu-Derby beim Stand von 18:18 in die abschließenden 10 Minuten. Nachdem die Männer 1 sofort eine Unterzahlsituation überstehen konnte kassierte man im Anschluss jedoch zwei schmerzhafte Gegentreffer der Herrenberger (18:20, 55. Minute). Die SG AmmerGäu gab sich jedoch keinesfalls auf und fand angeführt von Schlussmann Marius Bühler wieder den Weg ins Spiel. Auch weil Marco Krauß seinen 4. Siebenmeter zum 19:20 verwandeln konnte. Selbiger fand dann in der resultierenden Überzahl auch den Treffer zum 20:20 (57. Minute). In den anschließenden drei Minuten fand keine der beiden Offensiven irgendwie einen weg Richtung Tor und beide Mannschaften kämpften regelmäßig gegen das Zeitspiel. Nach pariertem Ball von Marius Bühler 30 Sekunden vor Schluss ergriff Manuel Bahlinger das Timeout und stellte seine Mannschaft noch einmal ein. Mit 8 Sekunden auf der Uhr fand die Männer 1 von Rechtaußen tatsächlich den Weg ins Tor und erzielte das 21:20. Der letzte Angriff der Gäste landete nach Freiwurf an der Latte des SG-Tors und besiegelte das Gäu-Derby.
Trainer Manuel Bahlinger fand, am Ende mit jeglichen Nerven, noch passende Worte zum Abschluss: „Ich glaube keiner hat erwartet, dass es heute ein Torfestival wird, das war purer Kampf auf beiden Seiten – nicht schön, aber selten.“ Die besten Werfer auf Seiten der SG waren Marco Krauß mit 7 und Johannes Böckle mit 4 Treffern.
Es spielten: Traunecker, Bühler (beide Tor), Vennebusch (1), Ilg (2), Scharf (1), Krauß (7/4), Mohr, Luz, Wessendorf, Weimer, Schöttke (1), Häckl, Becker (1), Schneider (3), End (1), Böckle (4)